Donnerstag vor einer Woche betrat mein neuer Küchenfreund die Wohnung: der Monsieur Cuisine Connect von SilverCrest. Nachdem er jetzt einige Male in Betrieb war und ich so weit alle Funktionen testen konnte, ist es an der Zeit für einen kleinen Erfahrungsbericht.

Warum ich ihn mir gekauft habe

Der Monsieur Cuisine Connect war lange Zeit ausverkauft und somit nicht erhältlich, durch Zufall entdeckte ich auf der Herstellerseite, dass er wieder verfügbar ist und habe kurzerhand zugeschlagen. Der Preis schlägt mit knapp 300€ zu Buche, was für mich eine ganze Stange Geld ist, aber ich habe ihn mir schon lange gewünscht und der Nutzen, den ich mir davon versprach, war das wert: eine Arbeitserleichterung an Tagen, an denen man andere Dinge im Kopf hat als Kochen. In der Vergangenheit wurde in solchen Fällen von uns häufig der Lieferservice beauftragt, was natürlich auch nicht gerade wirtschaftlich war. So gesehen hat sich die Investition gelohnt.

Ein weiterer Vorteil, der mich letztendlich zum Kauf bewogen hat, ist das Fassungsvermögen: der Mixbehälter fasst ganze 3l, was einem sehr gelegen kommt, wenn man größere Mengen zubereiten möchte, beispielsweise um vorzukochen. Stichwort Meal Prep. So spart man wiederum Geld und auch Energie. Ein Pluspunkt.

Was ist der Monsieur Cuisine Connect überhaupt?

der Monsieur Cuisine Connect in seiner ganzen Pracht

Jedem, dem der Thermomix von Vorwerk ein Begriff ist, kann sich denken, was genau der Monsieur Cuisine Connect ist. Tatsächlich unterscheiden sich die beiden Küchengeräte vor allem in zwei Dingen: der Leistung und dem Preis. Bei der Leistung hat der Thermomix die Nase vorn, er hat etwa doppelt so viel Power wie der MCC – ist die Frage, ob einem das die 1000€ Unterschied wert ist. Ich persönlich bin – das kann ich vorweg nehmen – wunschlos glücklich mit meiner Wahl.

Erster Eindruck und Zubehör

Nun zum Gerät an sich: für meine Augen ist es gut verarbeitet, wirkt überhaupt nicht billig. Tatsächlich war der Gute etwas größer, als ich ihn mir vorgestellt habe, von vorne sieht man es ihm nicht an, aber er ist ziemlich lang. So musste ich erstmal überlegen, wo ich ihn am besten in unserer doch nicht allzu großen Küche platziere. Letztendlich habe ich ihn nun auf dem Küchentisch stehen, auf dem auch bereits meine andere Küchenmaschine steht.

Alles nötige Zubehör ist im Lieferumfang enthalten, dazu sogar noch ein Kochbuch mit vielseitigen Rezepten. Diese sind auch im Cooking Pilot auf dem Gerät vorhanden. Dazu noch ein tiefer und ein flacher Dämpfeinsatz mit passendem Deckel, ein Kocheinsatz, ein Rührer sowie ein Spatel. Auch fürs Zubehör braucht man demnach Stauraum in der Küche. Wenn man aber bedenkt, dass der MCC so gut wie alle anderen Küchengeräte ersetzt, weil er sämtliche Funktionen beherrscht, relativiert sich das wieder.

Bedienung

an den Reglern kann man einfach mit dem Finger ziehen, um sie zu verstellen

Die Bedienung erfolgt kinderleicht entweder über den Touchscreen (der echt groß ist und eine gestochen scharfe Anzeige hat!) oder über das Wählrad (bei nassen Händen echt praktisch). Der MCC bietet zwei Möglichkeiten: zum einen das begleitete Kochen mit Hilfe des sogenannten Cooking Pilot, zum anderen kann man sämtliche Funktionen selbst einstellen und steuern.

Der Cooking Pilot ist total praktisch, es gibt sehr viele Rezepte. Schritt für Schritt bekommt man genaue Anweisungen, was und wie viel man dazu geben muss. Dabei hat man auch die Möglichkeit, Schritte zu überspringen oder zu wiederholen. Das erleichtert einem das Kochen ungemein, weil man nicht erst noch ein Rezept braucht und so (theoretisch) auch nichts vergessen kann. Wenn man den MCC via W-Lan verbindet und sich auf der Herstellerseite kostenlos registriert, hat man zudem Zugriff auf weitere Rezepte aus der Datenbank, von denen auch immer neue dazu kommen. Diese werden automatisch übertragen.

Auch die freie Bedienung ist denkbar einfach und sehr intuitiv, man sollte sich aber zuvor schon ein wenig mit dem Gerät vertraut gemacht haben, um Fehlern vorzubeugen. Das geht aber dank Cooking Pilot sehr schnell.

Funktionen und Perfomance

Das erste, was ich ausprobiert hatte, war eine Kürbissuppe aus dem Cooking Pilot. Den Kürbis sollte man in Stücke schneiden (hierbei ist darauf zu achten, nach Möglichkeit 3cm nicht zu überschreiten, weil sich das Lebensmittel sonst im Schneidemesser verklemmen könnte) und dann zerkleinern. Das klappte erstaunlich gut. Die Power des MCC reicht für meine Verhältnisse vollkommen aus: er kann auch härtere Lebensmittel problemlos zerkleinern.

Was richtig toll ist, ist die Tatsache, dass der MCC eine Waage integriert hat. Diese reagiert zwar etwas verzögert, aber wenn man nicht alles auf einmal hineinschüttet, ist das kein Problem. So spart man sich auch das lästige Abwiegen einzelner Zutaten.

Außerdem verfügt er über einen Linkslauf, bei dem die Zutaten schonend umgerührt und nicht weiter zerkleinert werden.

Auch mit schwerem Vollkornteig kam mein Schätzchen übrigens gut zurecht. Das Resultat hat so gut geschmeckt, wie noch kein selbstgebackenes Vollkornbrot zuvor, obwohl das Rezept ein ganz normales, nicht für den MCC ausgelegtes Rezept war. Das Backen erfolgte aber im Backofen, denn backen kann auch der MCC nicht.

Nun hat er also wirklich eine große Bandbreite an Funktionen. Doch werde ich mir in Zukunft kurz Gedanken darüber machen (gerade bei All in one Gerichten), was Sinn macht, damit zubereitet zu werden. So habe ich auch schon ein Rezept gemacht, bei dem man im flachen Dampfeinsatz Hackfleischbällchen garen musste und diese – bei Bedarf – am Ende noch kurz in der Pfanne anbraten konnte (was ich auch getan habe, nur um mich am Schluss zu fragen, ob das die ganze Putzerei wert war). Also sollte man den vorgegebenen Rezepten nicht blind vertrauen.

Kochergebnisse

Ich habe den MCC natürlich ausgiebig ausprobiert und hatte total Spaß dabei. Die Resultate waren ausnahmslos gut. Nur waren stellenweise die Flüssigkeitsangaben zu hoch, die man benötigt, sodass ich – gerade bei Saucen und Eintöpfen – etwas Nachhelfen musste, um genug Bindung zu erreichen. Auch beim Würzen wären mir die Rezepte aus dem Cooking Pilot teilweise zu fad gewesen, hätte ich sie 1:1 befolgt. Aber wie auch beim Kochen gilt: es ist Geschmackssache. Außerdem weiß man ja, wie man sonst würzt und kann die Rezepte entsprechend anpassen. Man schaltet ja nicht nur den MCC ein, sondern sein Hirn braucht man tatsächlich auch noch. So kann man auch problemlos Zutaten austauschen oder bei den Mengen variieren. Einfach spontan und kreativ sein.

Ich habe, seit ich ihn besitze, bereits folgende Dinge erfolgreich mit ihm zubereitet:

  • Lachsaufstrich
  • Spekulatius-Creme
  • orientalischer Linseneintopf
  • Kürbissuppe
  • Teig für ein Vollkornbrot
  • Ingwer-Shots
  • Smoothies
  • Wikingertopf (Hackfleischbällchen mit Kartoffeln, Brokkoli und einer leckeren Sauce)7
  • Steak sous-vide gegart
  • Graupensuppe mit Gemüse

Reinigung

Wenn man eine Spülmaschine hat, ist die Reinigung denkbar einfach, denn alle Zubehörteile dürfen hinein. Leider gehöre ich nicht zu den glücklichen Menschen, die eine Spülmaschine ihr Eigen nennen, deshalb bleibt mir nichts anderes übrig, als die Einzelteile abzuspülen. Das erweist sich teilweise als etwas herausfordernd, der Mixtopf ist eben groß und auch nicht sehr leicht. Es ist außerdem wichtig, darauf zu achten, dass gerade dessen Boden wirklich gut gereinigt ist, da bei evtl. noch vorhandenen Rückständen die Gefahr des Anbrennens besteht (auch das habe ich bereits getestet). Wenn beim Kochen nur der Mixtopf verwendet wird, ist das mit dem sauber machen per Hand kein Problem, mühsamer wird es, wenn ein oder gleich beide Dampfaufsätze verwendet werden und dann auch noch der Kocheinsatz.

Optionale Ausstattung

Reinigungsbürsten

Gerade wenn man – wie ich – keine Spülmaschine hat, sind solche Bürsten dringend zu empfehlen, weil man damit wirklich an alle Stellen des Schneidmessers kommt und so auch hartnäckige Verschmutzungen (z.B. Teig) zuverlässig und einfach entfernen kann.

Spatel

Auch das hab ich mir noch zusätzlich angeschafft, weil ich den mitgelieferten Spaten als zu hart und unflexibel empfand, um damit gut „auskratzen“ zu können. Die Spatel sind zudem ziemlich unempfindlich, wenn man damit aus Versehen mal zu nah ans Messer kommt.

Teiglöser

Ich glaube, so ein Teil kennt man auch vom Thermomix: ein Teiglöser. Damit gelingt es, durch Drehen und gleichzeitiges vereinfachtes Festhalten des Messers, den Teig aus dem Mixtopf „fallen“ zu lassen, ohne dass das Messer hinterher fällt. Hat sich vor allem bei schweren, klebrigen Brotteigen als sehr hilfreich erwiesen.

Fazit

Wie ihr wahrscheinlich gemerkt habt, bin ich schwer begeistert von meinem neuen Helferlein. Er kann eine unheimlich Arbeitserleichterung sein, wenn man weiß, wann man ihn benutzt und wann man lieber die konventionelle Art wählt und die Reinigung den Aufwand einfach nicht wert ist.

Dennoch ist es echt beruhigend, wenn man auf der Couch liegen kann und weiß, dass die Suppe gerade gekocht wird, ohne dass die Gefahr des Überlaufens besteht (sofern man den Cooking Pilot verwendet und nicht selbst experimentiert – übrigens ist der MCC für solche Fälle so gestaltet worden, dass auch beim Überlaufen für den Motor keine Gefahr besteht). Er ist ungemein leistungsstark und zerkleinert sehr verlässlich die verschiedensten Lebensmittel. Ich habe ihn ja auch erst seit kurzer Zeit, aber ich bin nach wie vor total glücklich darüber, dass ich ihn mir angeschafft habe. Er brachte irgendwie frischen Wind in meine Küche und hat mich dazu motiviert, wieder mehr und regelmäßiger zu kochen – nicht zuletzt weil es gemeinsam mit meinem Herrn Küchenmaschine weniger Aufwand denn je bedeutet.

Übrigens sind im Cooking Pilot allerhand gesunde Rezpte vorhanden, beispielsweise viele Suppen, die ganz einfach und unkompliziert, ohne viele Zutaten gekocht werden können. Gerade als ich die Woche krank war, war das eine unheimliche Erleichterung. So steht einer gesunden und ausgewogenen Ernährung nichts mehr im Weg.

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