Jedes Jahr aufs Neue gibt es sie: die Neujahrsvorsätze. Bei mir sahen die eigentlich die letzten 5 Jahre überschaubar, aber immer gleich aus:

  • abnehmen
  • mehr Sport machen

Die gesammelten Weihnachtskilos machten mir buchstäblich schwer zu schaffen. Fein säuberlich hatte ich deshalb immer wieder ausgearbeitet, was erlaubt ist zu essen, welche Methode ich für das Abnehmen heranziehen will – meistens war das Low Carb, damit es möglichst schnell geht – habe mir einen Fitnessplan überlegt und rigide geplant, wann ich ins Fitnessstudio gehe, was ich dort trainieren will oder wann ich meine Joggingschuhe schnüre.

So fing das Jahr schon mit dem Gedanken an, nicht gut genug zu sein. Nicht schlank, nicht sportlich genug. Einfach nicht genug. Dass man so kein positives Mindset aufbauen kann, liegt auf der Hand und so schlichen sich bald die ersten Nachlässigkeiten ein. Ich konnte dem wachsenden Druck, den ich mir jedes Mal selbst auferlegte, nicht lange standhalten und gab schließlich nach. Der Teufelskreis von Verbot, Versagen und Frust begann von vorne.

Das soll dieses Jahr anders sein. Ich habe zusammengefasst, was für mich 2019 wirklich wichtig ist.

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1. intuitiv Essen

Ende September habe ich ja mit der intuitiven Ernährung und dem Mentaltraining begonnen. Im neuen Jahr möchte ich weiter daran arbeiten, intuitiv zu essen. Weniger Ablenkung, mehr Achtsamkeit. Nach den Weihnachtstagen, an denen ordentlich und oftmals ohne Hunger geschlemmt wurde, heißt es nun, den Fokus zurück auf das zu legen, was mein Körper sagt. Ich will noch besser herausfinden können, was er braucht, was ihm gut tut und mehr darauf achten, nur zu essen, wenn ich auch wirklich Hunger habe.

2. Selbstliebe

Ich muss noch sehr daran arbeiten, meinen Körper unabhängig von seiner aktuellen Verfassung zu lieben. Zwar habe ich im letzten Jahr große Fortschritte dahingehend gemacht, nachdem er zuvor jahrelang mein Lieblingsfeind war, aber trotzdem bin ich noch nicht am Ziel. Gerade jetzt, wo ich nach Weihnachten wieder etwas zugenommen habe, fällt es mir nicht leicht, freundlich zu mir zu sein und mich so anzunehmen, wie es eben gerade ist. Dennoch versuche ich, es zu akzeptieren und den Fokus nicht auf die etwas kneifenden Hosen, sondern auf andere Dinge zu legen, beispielsweise darauf, endlich wieder ganz gesund zu werden. Es ist okay, wie es jetzt ist, ich kann es eh nicht ändern. Durch das intuitive Essen wird es von ganz alleine wieder in die richtige Richtung gehen.

3. Bewegung im Alltag

Zwar habe ich von Berufswegen her schon desöfteren reichlich Bewegung, doch nicht ausreichend. Da ich in den letzten Monaten nur sehr wenig Sport gemacht habe und gerade über die Weihnachtstage viel herumsaß, möchte ich versuchen, wieder mehr Bewegung in meinen Alltag einzubauen. Dabei meine ich nicht nur Sport, sondern auch ganz einfache Dinge, wie spazieren gehen, Stadtbummel oder sonstiges. Natürlich möchte ich auch mit dem Sport anfangen, sobald ich endlich wieder gesund bin, aber nur dann, wenn mir danach ist und ohne mich zu überfordern oder zu stressen.

4. Dankbarkeit

Wie oft sind wir unzufrieden in unserem Leben. Mit uns, mit anderen, mit täglichen Dingen, die einfach passieren. Ich möchte versuchen, mehr Dankbarkeit zu empfinden. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir auf dieser Erde sind und noch weniger, dass wir gesund sind. Das wurde mir in den letzten Monaten, in denen ich dauerkrank war, erst so richtig bewusst. Daher möchte ich den Fokus mehr auf die berühmten „kleinen Dinge“ des Lebens lenken, für die man dankbar sein kann.

5. Perfektionismus ablegen

Lange Zeit hielt ich meinen Perfektionismus für eine Stärke. Nun wurde mir nach und nach klar, dass ich mir damit das Leben oft unnötig schwer mache. Ich erlaube mir immer mehr, mich auch mit Dingen zufrieden zu geben, die nicht 100% zufriedenstellend gelingen. Daran möchte ich weiter arbeiten. Ein gesundes Maß an Perfektionismus ist sicher nützlich, aber wenn er zu dominant und ausufernd wird, macht das dadurch resultierende Stress einen krank.

Kleine Anekdote: kurz vor Weihnachten wollte ich (nachdem ich am letzten Tag vor dem Urlaub früher Feierabend machen konnte) noch „eben schnell“ einige Geschenkanhänger ausdrucken, für die ich im Internet eine Vorlage heruntergeladen hatte. Mein Drucker machte mir einen Strich durch die Rechnung und lieferte völlig unbefriedigende Ergebnisse. So experimentierte ich mit sämtlichen Reinigungsfunktionen, baute mehrmals die Patronen aus und versuchte sie manuell zu reinigen, probierte hin und her und so verging Stunde um Stunde. Ich wurde immer fuchsiger und wollte unbedingt ein akzeptables Ergebnis haben. Am Ende gelang mir das zwar – wenn auch nicht zu 100%), aber ich hatte etliche Nerven und wertvolle Lebenszeit gelassen. Solche Situationen will ich künftig vermeiden.

6. mehr kochen

In der Zeit vor Weihnachten habe ich das mit dem selbst Kochen etwas schleifen lassen, sodass es oft viele kleine Mahlzeiten gab und ich doch nicht richtig satt wurde. Öfters wurde der Lieferservice beauftragt, was zwar auch mal okay ist, aber nicht mehr so häufig. Lieber möchte ich es mir wieder zur Gewohnheit machen, nach Möglichkeit täglich frisch zu kochen. Zu diesem Zweck (und weil ich sie schon lange haben wollte), habe ich mir zuletzt eine Küchenmaschine bestellt, die annährend wie der berühmte Thermomix arbeiten soll, der mir aber deutlich zu teuer ist, um ihn wirklich zu kaufen. Also bin ich schon gespannt, bald mein neues Teammitglied begrüßen und mich vielleicht irgendwann von ihm bekochen lassen zu können.

7. Entspannung suchen

Ich gebe es zu, nach Feierabend lümmele ich oft und gerne einfach nur gemeinsam mit meinem Freund auf der Couch herum und schaue irgendeine Serie. Das ist zwar auch eine Art der Entspannung, aber nicht die, von der hier die Rede ist: ich möchte noch regelmäßiger Mentaltrainings machen, um auch meinem Geist eine Auszeit zu gönnen.

8. Kreativität aufleben lassen

Als Kind habe ich mich oft in meinem Zimmer aufgehalten, Hörspiele oder später Musik gehört und wurde dabei oft kreativ tätig, in verschiedensten Formen. Malen, basteln, zeichnen, DIY. Das würde ich im kommenden Jahr gerne wieder aufleben lassen. Ich habe mir beispielsweise vorgenommen, ein Bullet Journal zu führen, das ich nach und nach gestalten möchte und in das ich hier auch ab und zu Einblicke geben werde. Vielleicht mache ich mich auch mal wieder daran, ein Bild zu malen. Mal sehen.

9. weniger kaufen und ausmisten

Ob beim Essen oder anderen Dingen, ich war im vergangenen Jahr nicht besonders sparsam. Dabei gab es einige Dinge, die eigentlich nicht hätten sein müssen, da bin ich ganz ehrlich. Daher habe ich mir vorgenommen, im kommenden Jahr weniger zu kaufen und noch genauer darüber nachzudenken, was ich mir kaufe und ob es wirklich nötig ist. Außerdem werde ich versuchen, ein wenig auszumisten. Dabei meine ich nicht wegschmeißen, sondern nach Möglichkeit verkaufen oder verschenken. Auch darüber werde ich euch hier auf dem Laufenden halten.

10. mehr fotografieren

Früher war die Fotografie eine ziemlich große Leidenschaft von mir. Ich habe oft Fototouren unternommen, bin durch die Gegend gestreift und habe mich nach Motiven umgesehen, hatte große Freude am anschließenden betrachten, aussortieren und bearbeiten der Aufnahmen. Auch hier möchte ich gerne wieder anknüpfen und darin einen Ausgleich zum oft stressigen Arbeitsalltag suchen.

11. glücklicher sein

Zu guter Letzt: wer würde nicht gern glücklich sein? Dabei ist Glück etwas, das man sich selbst schaffen kann – vielleicht sogar muss. Die Art, wie man die Dinge betrachtet, hat großen Einfluss darauf, wie glücklich wir uns fühlen. Natürlich hat man keinen Einfluss auf gewisse Wendungen oder Schicksalsschläge, von denen auch ich nicht verschont geblieben bin und nicht bleiben werde. Aber man kann immer noch selbst versuchen, Wege zu finden, damit umzugehen, Lösungen zu erarbeiten, Positives zu sehen, das Glück in sein Leben zu lassen.

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Ganz schön viel geworden. Ehrlich gesagt war mir das selbst neu, dass ich so viele „Baustellen“ habe. Doch das ein oder andere kam mir erst beim Schreiben. Vielleicht ist das gar nicht verkehrt, wenn man sich ein wenig auf das besinnt, was einem wirklich wichtig ist. Erstaunlicherweise ist nirgends der Punkt „abnehmen“ aufgeführt und darüber bin ich unheimlich froh. Meine Prioritäten verschieben sich langsam aber sicher zu den Dingen, die wirklich zählen.

Habt ihr auch Neujahrsvorsätze? Was sind eure Wünsche für das Jahr 2019?

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