Meine Geschichte

Wie alles begann

Meine Diätgeschichte begann bereits in der Kindheit: ich erinnere mich noch, dass ich – damals noch in der Grundschule – öfters mit meiner Mutter beim Kinderarzt war und das Ziel war klar: abnehmen. Ich würde es sonst später sehr schwer haben. Er sollte recht behalten.

Doch das war gar nicht so einfach. Gesunde Ernährung wurde bei mir zuhause nicht gerade sehr groß geschrieben und ich wurde ausgiebig mit Spätzle, hier und da mal eine Pizza und Süßigkeiten von Oma versorgt. Gemüse mochte ich überhaupt nicht, rohe Karotten und Gurken waren das höchste aller Gefühle. Obst mochte ich zwar schon immer gern, bevorzugte aber dennoch jederzeit den Schokoriegel oder Kuchen. So kam es, dass in meinem „Abnehmtagebuch“, das meine Mutter und ich auf Anraten des Kinderarztes gewissenhaft führten, das Gewicht stetig nach oben tendierte. So richtig motiviert war ich jedenfalls nicht und irgendwann fiel das Thema dann unter den Teppich. Die Waage zeigte zu dieser Zeit bereits zwischen 50 und 60kg an, im Alter von etwa 8 Jahren bei durchschnittlicher Größe deutlich zu viel.

Die Lage spitzt sich zu

So kam es, dass meine Mitschüler offensichtlich Gefallen daran fanden, mir den ein oder anderen verletzenden Spruch reinzudrücken. Mir als Sensibelchen tat das natürlich unheimlich weh und irgendwann fing ich an, ihnen zu glauben. Ich fühlte mich wertlos, hatte immer weniger Lust, aus dem Haus zu gehen und war irgendwann sehr einsam. Das zog sich so über die Jahre, ich fand mich damit ab. Gut ging es mir dabei natürlich nicht, sodass ich noch mehr Trost im Essen suchte und während der Mittelstufe über 100kg wog. In den Jahren und ohne dass ich groß etwas beigesteuert habe, außer ersten kläglichen Diätversuchen und ein wenig sportlicher Betätigung, pendelte sich mein Gewicht auf ca. 90kg ein. Was bei einer Größe von 171 nun einmal immer noch zu viel war.

Der erste Wendepunkt kam 2009, als ich meinen – bis heute – Freund kennen lernte: ich bekam das erste Mal eine Idee davon, dass ich es auch mit Übergewicht verdient hatte, geliebt zu werden. Bis heute kann ich nicht sagen, wie dankbar ich ihm dafür bin und ich weiß nicht, ob er sich darüber überhaupt bewusst ist. Mit diesem Glück und dieser Erkenntnis nahm ich – ohne es zu merken – noch das ein oder andere Kilo ab.

Der erste Abnehmversuch

Jedenfalls dauerte es dann noch einige Jahre, bis ich mir selbst wert genug war, den ersten Versuch zu starten,  wirklich etwas an meiner Situation zu ändern. Nicht etwa, weil mein Freund irgendwas damit zu tun gehabt hätte, sondern weil ich unzufrieden war und etwas ändern wollte. So begann ich mit einem Abnehmprogramm, das „Leichter leben in Deutschland“ hieß. Die Details des Programms kann jeder googeln, jedenfalls hörte ich zeitgleich mit dem Rauchen auf und begann, in ziemlicher Regelmäßigkeit joggen zu gehen. Das bescherte mir auch schon bald die ersten Erfolge, ich reduzierte mein Gewicht um gute 10kg, war aber noch lange nicht zufrieden. Das war dann auch schon der Ursprung allen Übels: der Zeitraum, in dem ich mir abends alle Kohlenhydrate verbot und mich penibel auf drei Mahlzeiten beschränkte, rächte sich irgendwann.

Fressanfälle ahoi

Ich absolvierte zu dieser Zeit einen Bundesfreiwilligendienst an einer Schule für Kinder mit Handicap, was dazu führte, dass ich Zugang zum Lehrerzimmer hatte. Wie jeder weiß, Lehrer haben viel zu feiern. So gab es oft Kuchen, weil irgendjemand Geburtstag hatte. Anfangs konnte ich widerstehen, aber irgendwann gab ich nach und nahm das erste Stück. Es blieb dann natürlich nicht bei einem. Ich hatte regelrechte Fressanfälle und das machte sich auch bald schon auf der Waage bemerkbar, was meinen Frust nur noch vergrößerte.

Irgendwann wog ich wieder genauso viel wie vorher, war nur noch unglücklicher und total enttäuscht von mir. Um nicht zu weit auszuholen, versuche ich mich einigermaßen kurz zu fassen. Nach dem BFD begann ich meine Ausbildung zur Erzieherin und landete in einer Einrichtung, in der ich mich ganz und gar nicht wohlfühlte. Ich hatte das Gefühl, mit meiner Figur nicht zu genügen und als hätten es deshalb alle auf mich abgesehen. Mobbing wäre ein zu krasser Begriff dafür, aber ich war dort sehr unglücklich. Leider musste ich mich die nächsten drei Jahre irgendwie damit arrangieren.

Willkommen in der Diätspirale

Nebenher probierte ich alle möglichen Diäten aus, mal Low Carb, Schlank im Schlaf, sogar Atkins, Slow Carb (obwohl ich diese Mengen an Hülsenfrüchten ganz und gar nicht vertragen habe), Kalorien zählen, eine Stoffwechsel-Diät, noch mal die Diät vom Anfang.. hielt aber nichts lange durch und jedes Mal, wenn ich eine der Regeln brach, fühlte ich mich schlecht. Daraus entstanden weitere Fressanfälle, bei denen ich ungezügelt alles mögliche in mich hineinstopfte. Das war oft der Fall. Ein guter Tag war nur ein Tag, an dem es mir gelang, alle Regeln einzuhalten. Alles drehte sich ums Essen und ums Abnehmen. Es war eine regelrechte Besessenheit.

Über die Jahre und mit jeder Diät setzten sich Regeln und Verbote in meinem Kopf fest, selbst wenn ich gerade eigentlich nicht auf Diät war.

Low Carb ist nichts für mich

Die Low Carb Diät und deren Regeln hatten sich besonders bei mir eingebrannt. Beim Essen gehen wählte ich oft einen Salat, nur um hinterher zuhause alles mögliche zu essen, weil es einfach unbefriedigend war. Ich investierte außerdem Unmengen an Geld in Low Carb Ersatzprodukte, um Lebensmittel zu imitieren, auf die ich Appetit hatte. Kuchen backte ich generell nur mit Zuckeraustauschstoffen und Mandelmehl. Der Geschmack war eher mittel, gegessen habe ich davon umso mehr, weil auch das mich nicht wirklich befriedigt hat. Wenn dein Körper Nudeln will, kannst du ihn eben einfach nicht mit irgendwelchen Low Carb Nudeln austricksen und er holt sich seine Befriedigung anderweitig.

Jedenfalls fühlte ich mich so dermaßen im Alltag eingeschränkt, selbst ohne aktuelle Diät, die ich befolgte. Ich wusste nicht mehr, wo vorne und hinten ist und konnte einfach nicht maßvoll essen. Zwar mochte ich seit ich selber koche Gemüse sehr gerne und auch sonst bin ich schon lange Fan von Lebensmitteln geworden, die allgemein als „gesund“ bezeichnet werden würden, doch irgendwie war ich immer auf der Suche. Die ganzen Regeln stressten mich unheimlich und obwohl ich mir beispielsweise Süßigkeiten erlauben wollte, hatte ich immer ein schlechtes Gewissen bei deren Verzehr und deshalb am Ende mehr davon gegessen, als ich eigentlich gebraucht hätte, um zufrieden zu sein.

Wenn ich wieder einmal „versagt“ hatte oder die Waage einfach nicht nach unten gehen wollte, ließ ich meinen Frust oft an meinem Freund aus. Ich konnte mich selbst nicht leiden und er musste das ausbaden. Es gab desöfteren Konflikte deswegen und ich bin froh, so ein geduldiges Exemplar gefunden zu haben, das hätte sicherlich nicht jeder mitgemacht.

Sport ist für mich kein Mord

Noch einige Worte zum Sport: das Joggen hat mir seit dem Start meiner Diät-Laufbahn viel Spaß gemacht und ich habe es gerne die Jahre beibehalten. Nachdem ich öfters zuhause sogenannte Home-Workouts gemacht hatte, meldete ich mich irgendwann im Fitnessstudio an. Mir machte das Training Spaß, ich pushte mich jedes Mal mehr. Bis ich irgendwann zu viel wollte und mir an der Beinpresse eine sehr schmerzhafte Bandscheibenvorwölbung zuzog. Ich konnte monatelang kaum Sport machen, vom Joggen riet der Orthopäde mir ganz ab. So nahm ich wieder deutlich zu.

Als ich dann endlich wieder Sport machen durfte und auch wollte (je länger ich keinen machte, desto unmotivierter war ich), übertrieb ich es wieder, dieses Mal zwar verletzungsfrei, aber Sport an 6 Tagen die Woche und ein Vollzeit-Job war für meinen Körper sicher kein Kinderspiel. Ich war oft krank und das schlimmste war, dass ich nicht wirklich Fortschritte machte, was mein Gewicht anging.

Das letzte Aufbäumen

Vor dem Sommerurlaub 2018 versuchte ich es mit knackigem Krafttraining, um noch das letzte bisschen aus meinem Körper herauszuholen. Selbst das gelang nicht wirklich. Zwar fand ich meinen Körper zu diesem Zeitpunkt okay, aber von wohlfühlen konnte keine Rede sein. Ich war mir nie gut genug und wahrscheinlich war das das größte Problem.

Mit intueat kam die Wendung

Nach dem Urlaub ließ ich es dann total schleifen und aß total unkontrolliert und nicht gerade das, was gemeinhin als „gesund“ gelten würde. Das alte Spiel, ich nahm zu und war frustriert und ratlos. Bis ich dann mit dem Intueat-Programm begann (mehr dazu findet ihr unter dem entsprechenden Menüpunkt). Das änderte alles. Zwar fällt mir die Sache mit dem intuitiven Essen nach wie vor schwer, aber den Fokus auf mehr Selbstliebe statt ständiger Unzufriedenheit zu lenken hat alles verändert. Dadurch kam die Freude zurück, seinem Körper durch wertvolle Nahrung und viel Bewegung etwas Gutes zu tun. Dieser wiederum bedankte sich durch schnelle Anpassung im Training und nach und nach eintretenden optischen Veränderungen. Ich entdeckte durch Intueat außerdem das Meditieren für mich und tue das bis heute regelmäßig. Mir wurden einfach die Augen geöffnet und nun weiß ich, dass die Veränderung erst im Inneren stattfinden muss, bevor sie nach außen dringen kann.

Durchbruch durch Chloe Ting Workouts

Seit Mai 2021 gehört Sport für mich nun wirklich zum Leben dazu. Nicht weil ich abnehmen muss oder will, sondern weil ich unfassbare Freude daran habe. Anfangs war das Ziel noch dasselbe wie immer, ich hatte nämlich – mal wieder – die Schnauze voll, fühlte mich – mal wieder – zu dick, zu unsportlich und hatte beschlossen, mit der 2020 Shred Challenge von Chloe Ting anzufangen, die mir zufällig bei YouTube begegnete. Genauer gesagt wurde mir ein Results-Video angezeigt, wo Chloe auf vorher-nachher Vergleiche der Workout-Absolventen reagierte. Ich war so fasziniert von den reihenweise unglaublichen Ergebnissen, die oft auch innerhalb kürzester Zeit erreicht wurden (die Shred Challenge geht beispielsweise nur zwei Wochen). Allein das Durchhalten der doch recht knackigen Workouts hat mir ungeheure Kraft gegeben und mein Selbstbewusstsein immens aufgebaut. Inzwischen habe ich mehrere Challenges hinter mir und noch lange nicht genug. Auch das Joggen mache ich übrigens immer noch regelmäßig, meistens am Wochenende. Einen besseren Start in den Tag gibt es für mich nicht.