.. sind inzwischen seit dem letzten Beitrag vergangen. Seit wir mit Corona leben, rast die Zeit nur so. In der Zwischenzeit hat sich bei mir so manches getan, deshalb ist es an der Zeit für ein kurzes Update. Ich habe mir nämlich fest vorgenommen, dem Blog wieder Leben einzuhauchen.
Also, wo soll ich anfangen?
Nachdem ich Anfang des Jahres mit unerklärlichen Schmerzen im Fuß zu kämpfen hatte (bis heute ist nicht ganz klar, was genau es war), nahm der Frust über mein Aussehen linear mit dem Gewicht zu. Ich konnte über mehrere Wochen hinweg kaum normal laufen und landete in einer Spirale aus Rumsitzen und Frustessen. Dagegen half auch nicht das Wissen, das ich mir über intuitive Ernährung angeeignet hatte, ich habe schlicht und ergreifend darauf gepfiffen. Mein Unterbewusstsein ist eben einfach in manchen Dingen wie ein trotziges Kleinkind. Wahrscheinlich ist es überflüssig zu erwähnen, dass die Mischung aus wenig Bewegung und viel kalorienreicher Kost für mein Traum-Körperbild nicht sehr zuträglich war.
Zwei glückliche Fügungen
Aber wie der Zufall so will, hatte ich zeitgleich zwei Auslöser, die mich dazu gebracht haben, etwas zu ändern: zum einen entdeckte ich bei YouTube den Abnehmweg der sehr inspirierenden (und wunderschönen!) Influencerin Anna Lippke und verschlang alles, was sie zu diesem Thema zu sagen hatte. Sie betont beispielsweise, dass man sich selbst lieben kann und trotzdem etwas an sich verbessern darf. Das hat mir buchstäblich die Augen geöffnet, obwohl es eigentlich sonnenklar ist: seit ich das Intueat-Programm gemacht habe, gab ich alles, um mich zu akzeptieren und alles so anzunehmen, wie es nun einmal gerade ist. Vom Ansatz her ist das auch ideal, allerdings ist es sehr schwer nach so vielen Jahren des Selbsthasses (ja, leider muss ich so ein starkes Wort dafür wählen). Ein Stück weit habe ich mir das selbst nicht abgenommen. Also war es der perfekte Denkanstoß, sich die „Erlaubnis“ zu geben, etwas ändern zu wollen – nicht aus Selbsthass, sondern genau aus dem Gegenteil. Anna zählt übrigens Kalorien, was ich vor etlichen Jahren ja auch schon (sehr obsessiv) getan habe, also widerstrebte mir das erstmal (dazu gleich mehr).
Die Entdeckung von Chloe Ting
YouTube schlug mir nur wenig später ein Video vor, in dem eine Fitness-Influencerin – Chloe Ting – auf vorher-nachher Vergleiche von Absolventen ihrer Workouts reagiert. Aus Interesse schaute ich mal rein und war sehr skeptisch. Die Ergebnisse, die dort präsentiert wurden bzw. noch viel mehr in welch Kürze der Zeit sie erreicht wurden, waren einfach nur unglaublich. Ich schaute mir an diesem Tag noch viele weitere dieser Videos an. Zu sehen, dass es wirklich möglich sein sollte, nur mit Home Workouts einen derartigen Unterschied zu erreichen, machte mich neugierig. Darüber hinaus ist Chloe einfach zuckersüß und kommt sehr warmherzig rüber. Sie betonte auch mehrmals, dass man nicht alles sofort schaffen muss, dass man tun soll, was man kann und das reicht. Hauptsache durchhalten, in Bewegung bleiben und nicht aufgeben. Das gefiel mir. Also machte ich mich ein wenig schlau und stieß auf Chloes Webseite. Ich entschied, sobald der Fuß es zulassen würde, mit der 2020 Shred Challenge zu beginnen. Zwei Wochen, das konnte man durchhalten. Und bei diesen Ergebnissen..
Start frei
Gesagt, getan: der Fuß wurde zum Glück irgendwann von alleine wieder gut und so begann ich mit dem ersten Tag der Challenge. Ich weiß noch, dass ich viele Übungen nicht hingekriegt habe (entweder, weil ich ein absoluter Körperklaus bei neuen Bewegungen bin, oder aber weil ich sie schlicht nicht geschafft habe), am Ende aber doch stolz war, nicht aufgegeben zu haben. Und so verstrich Tag um Tag. Genaueres über meine Erfahrungen mit den Chloe Ting Challenges erfahrt ihr in einem der kommenden Posts. Das war jedenfalls der Beginn einer ganz neuen Beziehung zum Sport. Er wurde fester Bestandteil meines Lebens und es tat (und tut) mir auf so viele erdenkliche Weisen gut. Vor allem motiviert durch die sichtbaren (und spürbaren) Veränderungen an meinem Körper bin ich nach wie vor dran. Auch darauf bin ich ziemlich stolz. So lang hab ich noch nie so viel Sport gemacht und auch noch Spaß dran gehabt.
Kalorien zählen 2.0
Wie oben bereits beschrieben, war der erste Gedanke, der mir in den Kopf schoss, als Anna vom Kalorien zählen erzählte:
„Das ging beim letzten Mal schon schief, das riskiere ich auf keinen Fall.“
Das ging damals so weit, dass ich jeden Klecks Senf abgewogen habe. Gebracht hat es damals nicht viel, wahrscheinlich war ich der Meinung, ich würde mich ultra viel bewegen und hatte mein Kalorienziel eher optimistisch angesetzt.
Jedenfalls schob ich das erstmal weit von mir, bis ich mich ein wenig im Appstore umsah und „nur mal so“ ein paar Apps installierte, mit denen man Kalorien zählen kann. Ich blieb bei YAZIO hängen, weil mir auf Anhieb die Benutzeroberfläche und die intuitive Bedienung gefiel. Aus einem Überschuss an neu gewonnener Motivation heraus schloss ich kurzerhand ein 1-Jahres-Abo ab (als Motivation, damit ich auch ernsthaft dranbleibe: schließlich hab ich dafür bezahlt!!) und fing einfach an. Durch die negativen Erfahrungen des letzten Versuchs habe ich mir aber einige Bedingungen gestellt:
- nicht verrückt machen
- auch mal „freie“ Tage einlegen
- nicht alles peinlich genau abwiegen
- kalorienarmes Obst/Gemüse nicht mitzählen
- das Defizit nicht zu groß ausfallen lassen
- Hunger geht über Zahlen
- trotzdem noch auf die Intuition hören
Damit fahre ich nach wie vor ganz gut. Zwar hatte ich zwischendurch einen Versuch gestartet, mit dem Zählen aufzuhören, aber das hat mich ziemlich verunsichert und ich verfiel ein Stück weit in alte Muster. Die Zeit dafür war einfach noch nicht reif. Dadurch habe ich dann auch wieder ein bisschen zugenommen, aber inzwischen geht alles wieder in die richtige Richtung. Meine momentane Ernährung macht mir immer noch genauso viel Spaß wie der Sport, ich liebe Obst und Gemüse (das tu ich übrigens schon viele Jahre) und mich gelüstet es sehr selten nach allzu „ungesunden“ Nahrungsmitteln. Ich will meinen Körper gut versorgt wissen, wenn ich ihn schon mit so viel Sport „plage“. Das habe ich übrigens schon oft beobachtet: wenn ich viel Sport mache, bevorzuge ich automatisch die eher „gesünderen“ Nahrungsmittel.
(so viele Anführungsstriche, aber ich mag eigentlich keine Verteufelung von Nahrungsmitteln; damit man mich aber besser versteht, benutze ich eben doch solche Ausdrücke wie „gesund“ und „ungesund“)
Auf dem Weg
Ich weiß, dass ich noch viel zu viel von meinem Aussehen abhängig mache, aber das verbesserte Körpergefühl hilft schon sehr. Außerdem bin ich meinem Körper dankbar dafür, wie gut er sich inzwischen auf die Workouts eingestellt hat und was er alles schafft und leistet. Von Hass kann jedenfalls keine Rede mehr sein, im Gegenteil. Und allein dafür hat es sich doch schon gelohnt.
P.S: Die Sache mit dem Gewicht
Nur ein kleiner Reminder, dass die Zahl auf der Waage nicht genau abbilden kann, was im Körper passiert: zwischen den Bildern liegen „nur“ knapp 4kg. Früher habe ich fast alles von der Waage abhängig gemacht, ließ mich sofort entmutigen, wenn dort eine „zu hohe“ Zahl stand – habe an allem gezweifelt, wurde frustriert und der nächste Essanfall und neuerliche Diätversuch waren vorprogrammiert. Seit ich diese Vergleichsbilder mache und Maß nehme, ist mir die Waage immer egaler geworden. Ich wiege mich ohnehin nur noch sporadisch und inzwischen ist mir die Zahl immer mehr egal. Das Körpergefühl und die Performance beim Training spielen für mich jetzt eine viel größere Rolle. Der Rest kommt von ganz alleine.
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